Maurer Adolf Eugen, *17. 8. 1885 Aarau, † 28. 2. 1961 Menziken

Nach Studien an den Akademien von Karlsruhe und München lebte er als freier Maler in Beinwil am See.

Er beschäftigte sich mit Landschaften, insbesondere seiner engeren Heimat (Hallwylersee), Portraits und figürlichen Darstellungen.
Zudem schuf er – oft in Zusammenarbeit mit befreundeten Malern – Wandbilder und Mosaiken in Aargauer Schulhäusern und Kirchen.
Als Beispiel diene das grosse Wandbild im Innern der ref. Kirche Beinwil AG, das er in Zusammenarbeit mit Paul Eichenberger entwarf und ausführte.

Siehe auch Der Malerkreis aus der Region Aarau in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts

Eugen Maurer bei der Arbeit in freier Natur



Eugen Maurer (Lithographie von Felix Hoffmann, Aarau)

Feldweg (Öl auf Leinwand)

Aus: „Aargauer Almanach auf das Jahr 1975„, Verfasser: Heiny Widmer und Mitarbeiter (leicht abgeändert von A. G.)

Ein bedeutender Künstler trat mit Eugen Maurer auf den Plan. Maurer hatte ebenfalls die Steimersche Schule in Aarau besucht, war Dekorationsmaler geworden und dann nach Karlsruhe und München gegangen.1911-1919 lebte er in Aarau, seit 1920 dauernd in Beinwil. Sein Atelier steht heute noch an einer merkwürdig verwunschenen Stelle, die zwar im Dorf liegt, aber durch ein steiles, bewaldetes Bord von ihm abgeschieden ist. Man ist geneigt anzunehmen, der von Maurer wahrscheinlich bewusst gewählte Ort gehöre zu den magischen Punkten des Kantons.

Maurer war einer jener Künstler, in denen sich malerisch-primäre Sensibilität mit einer besonderen Form der Intelligenz, der künstlerischen eben, verband; so sehr seine Malerei die heimatliche Welt schilderte, so sehr er dem Herkommen in oft fast selbstzerstörerischer Hingabe verpflichtet war; so sehr enthob er seine Bilder durch die überlegene und überlegte Komposition blosser illustrativer Schilderung.

Nach einer kurzen Periode des Suchens wandte er sich einer Malerei zu, die auf der sparsamsten Verwendung von Farbe und einer subtilen Abstufung von Grautönen beruhte. Seine Motive waren eingebunden in den grossen Zusammenhang einer gesetzmässig verspannten Bildfläche. All das vollzog sich, ohne dass der Natur und der Architektur sichtbare Gewalt angetan worden wäre.

Behutsam, bedächtig wie Maurer war, so war seine Malerei. Mit hauchdünnen Farbschichten traf er genau den richtigen Zusammenklang. Diese Fähigkeit, Ordnungsgefüge zu bauen, machte ihn zum Wandmaler., überhaupt zum Maler, der sich mit der Architektur auseinandersetzen konnte. Der „Meienzug“ in Aarau (Zelglischulhaus), „Familie“ (Gönhardschulhaus) sind Zeugnisse dieses Teils seines Schaffens.

Den grössten Teil seines Lebens verbrachte Maurer, „Muri“ wie er genannt wurde, am Hallwylersee. Seine Darstellungen des damals verträumten Gewässers sind treffende Beispiele einer Kunst, die nie den Kreis der Lebensumgebung verlassen hat und doch nicht nur provinziell geblieben ist.

Maurer war ein heiterer, allen Freuden offener Mensch, der seine Gefühle jedoch selten äusserte.

Erst die allerletzte Phase seines Lebens liess ihn hinfällig und gebrechlich werden. Er starb im 76. Lebensjahr.