Byland Max, *21. 1. 1905 Aarburg, † 28. 11. 1983 Aarburg

Das hier beschriebene Lebensbild wurde dem „Aarburger Neujahrsblatt 1984“ entnommen. Es stammt aus der Feder seines langjährigen Kollegen an der Bezirksschule Aarburg, Hans Brunner (1915-1999).

Wir verlieren in ihm eine starke Persönlichkeit von besonderer Prägung, einen Menschen, den innere Verpflichtung und Verantwortung dazu bestimmte, in der Öffentlichkeit zu wirken und sich für hohe Ideale einzusetzen. So hat er in den fünfziger Jahren entscheidend dazu beigetragen, dass die geplante Ausbaggerung des Aarebettes und damit die unrettbare Zerstörung eines einmaligen Naturschauspiels – der Aarewaage – verhindert werden konnte. Ebenso wichtig war ein Jahrzehnt später seine Mitwirkung an vorderster Stelle im erfolgreichen Kampf um eine schonende Linienführung der neuen Bahnstrecke Olten – Rothrist. Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts im Jahre 1973 war darum hochverdient, auch wenn er in seiner Bescheidenheit diese und andere Ehrungen zunächst glaubte ablehnen zu müssen.


Jugendfest und Schulhauseinweihung Paradiesli Aarburg, Sonntag, 2. Sept. 1962. Die Bezirkslehrer von links:
Alphons Rigoni (Musik), Adolf Brack (Neue Sprachen, Geographie), Hans Brunner (Deutsch, Latein, Geschichte), Max Byland (Mathematik, Naturwissenschaften)


Winterlandschaft (Aquarell)

Geboren am 21. Januar 1905 als ältestes Kind des Ehepaares Samuel und Mathilde Byland-Kym, erlebte Max seine Bubenjahre mitten im Städtchen, dem Rathaus gegenüber, in dessen Obergeschoss sein Vater als Bezirkslehrer wirkte. Damals war das Städtchen, wie er selber sagte, „eine grosse Wohnstube“, wo nur selten ein Auto auftauchte. Nach dem Besuch der Aarburger Schulen und der Kantonsschule Aarau bestand er 1924 die Maturitätsprüfung und immatrikulierte sich an der Basler Universität für ein Studium mathematisch-naturwissenschaftlicher Richtung. Nach einem Auslandsemester in Paris und einem abschliessenden Studienjahr an der Universität Zürich erwarb er 1927 das Bezirkslehrerpatent.

Eigentlich fühlte er sich mehr zur Malerei hingezogen, und so betrieb er besonders während der Basler und Pariser Semester ernsthafte Zeichen- und Malstudien. Aber eine künstlerische Tätigkeit als Brotberuf schien damals aussichtslos. 1931 erfolgte seine Wahl an die Bezirksschule Aarburg, wo er die Lehrstelle seines Vaters übernahm. Hier wirkte er nun bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1968.

Es ist klar, dass dass Max Byland auch nach seiner Pensionierung keineswegs im Ruhestand lebte. Es erscheint jedoch fast unbegreiflich, dass er daneben noch Zeit fand, sich mit Hingabe derjenigen Beschäftigung zu widmen, mit der er sich am meisten identifizierte: der Malerei. Er besass eine ausgesprochene Begabung für das Aquarell, eine der schwierigsten Techniken, die es ihm ermöglichte, in der freien Natur zu schaffen.

Vor einigen Jahren wurde seine Aktivität durch ein schweres Rückenleiden eingeschränkt. Trotzdem war er dankbar, dass ihm noch die Möglichkeit blieb, sich der geliebten Malerei zu widmen. Nun hat der Tod, der ihn nicht unvorbereitet traf, seinem reichen und erfüllten Leben ein Ende bereitet. In unserer Erinnerung wird er weiterleben als starke Persönlichkeit und liebenswerter Mensch, dem wir viel zu verdanken haben.

Nachtrag:
Die Ehe von Max Byland mit seiner Gattin Cily blieb kinderlos. Die beiden gründeten mit ihrem Vermögen die „Byland-Cadieli Stiftung“, welche in Aarburg kulturelle Aktivitäten finanziell unterstützt. Auch über ihren Tod hinaus bleiben sie so ihrem geliebten Städtchen verbunden. A. G.