Aargauer und Solothurner Maler als Plakatgestalter – Kunst im Sonnenhaus

„Kunst im Sonnenhaus“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Maler unserer Region (1. Hälfte des 20. Jahrhunderts) in ihrem vielfältigen Wirken zu zeigen. Eine ansehnliche Zahl dieser Künstler hat auch auf dem Gebiet der Graphik Hervorragendes geleistet und zählt zu den bedeutenden Schweizer Plakatgestaltern.

Nach der Herbstausstellung im vergangenen Jahr mit Ölgemälden des Oltner Kreises sind nun Originalplakate (Steinlithographien) von Aargauer und Solothurner Malern aus jener Epoche zu sehen. Die Thematik umfasst vor allem Werbung für Konsumgüter, Volksfeste, politische Anliegen und Kunstausstellungen.

Am Anfang des Weges zum freischaffenden Künstler stand nicht selten eine Lithographen- oder Dekorationsmalerlehre. Die dabei erworbenen technischen und handwerklichen Fähigkeiten ermöglichten es vielen, ihr Einkommen zeitlebens mit graphischen Arbeiten aufzubessern und so ein fast „normales“, bürgerliches Dasein führen zu können.

Als Beispiel sei Otto Ernst genannt, der seinem Lehrbetrieb Trüb Druck in Aarau während 48 Jahren die Treue hielt und der für seine Firma eine grosse Zahl Plakate schuf. Diese werden heutzutage nicht selten zu höheren Preisen gehandelt als seine Ölgemälde und sind international gesucht. Den meisten Plakatfreunden ist anderseits kaum bekannt, dass Otto Ernst als Maler und Zeichner ebenfalls ein beachtliches Werk hinterlassen hat. In kommenden Ausstellungen werden dazu Beispiele zu sehen sein.


  
Offizielle Postkarten von Fritz Brunnhofer, Otto Ernst und Hanni Hürzeler zum Eidg. Schützenfest 1924 in Aarau (gesucht: Informationen zu Leben und Werk von Hanni Hürzeler)

Schützenfeste

In einer kleinen Sonderschau wird – nebst Plakaten – anhand von Memorabilien auf die Bedeutung der Schützenfeste im kulturellen Leben der damaligen Schweiz hingewiesen. Diese hatten offensichtlich einen hohen Stellenwert und dienten nicht zuletzt der Identitätsbildung in jenen schwierigen, von Kriegen geprägten Zeiten.

Es wird auch deutlich, dass die Vermarktung (Merchandising) von Anlässen keineswegs eine Erfindung des Computerzeitalters ist. So wurden bei diesen Veranstaltungen Plaketten, Medaillen, Abzeichen, Becher, Bücher, bedruckte Tüchlein, Postkarten etc. verkauft, welche Menschen aus den verschiedensten Kunsthandwerksbetrieben willkommene Arbeit und Verdienst brachten. Die zu diesem Zweck geschaffenen Gegenstände vermögen oft hohen künstlerischen Ansprüchen zu genügen.

Technisch Interessierte finden an dieser Ausstellung zudem wichtige Informationen zur Kunst des Steindrucks (Lithographie).