Voirol Fritz, * 16.2.1887 Basel, † 2.7.1928 Olten

Selbstporträt 1925, zur Verfügung gestellt von Karin Woodhatch-Voirol,
Enkelin des Künstlers

Dieses Foto verdanken wir Fam. Lenzin, Kappel

Fritz Voirol verlebte seine Jugendzeit in Basel. Von 1904 – 1907 absolvierte er die Gewerbeschule in Basel und trat anschliessend in die Akademie der Bildenden Künste in München im Fach Zeichnen ein.
Seine Lehrer waren Peter von Halm (1854 – 1923), der Radier- und Maltechnik lehrte und Franz von Stuck (1863 – 1928). Letzterer war mit Arnold Böcklin befreundet und unterrichtete unter anderen Wassily Kandinsky und Paul Klee.

1911 kehrte er nach Basel zurück und erteilte an der Oberrealschule Zeichenunterricht. Darauf unternahm er einen Studienaufenthalt in Paris und erlangte anschliessend das Zeichenlehrerdiplom.
Von 1914 – 1922 war er als Zeichenlehrer am Institut Minerva in Zürich tätig und wechselte darauf an die Gewerbeschule Olten, wo er bis 1928 blieb.

Fritz Voirol malte vorwiegend naturnahe Landschaften aus dem Baselbiet und dem Engadin. Er war auch ein begabter Aquarellist. Kostproben seines Könnens werden in „Kunst im Sonnenhaus“ anlässlich einer späteren Ausstellungen gezeigt.

Wichtige Ausstellungen:

  • Kunsthalle Basel
  • Kunstmuseum Bern 1907 / 1915 / 1918
  • Schweiz. Nat. Ausstellung 1908 / 1914
  • Musée Rath, Genf 1911
  • Kunsthaus Zürich 1912 / 1916 / 1918 / 1920
  • Atelierausstellung 1912 / 13 in Basel, zusammen mit seinem Vater August Voirol
  • Zunfthaus zur Meise 1919
  • Konzertsaal Olten 15. 12 – 23. 12. 1928, Gedächtnisausstellung, organisiert vom Kunstverein, 367 Besucher



Herbst im Baselland

Aus den Oltner Neujahrsblättern 1979:
Wir verdanken den Hinweis auf die folgende Publikation Martin E. Fischer, Alt Stadtarchivar, Olten


Fritz Voirol, fast vergessener Künstler.

Von Werner Schori und Heinz Lätt

Talent in die Wiege gelegt

Fritz Voirol hatte anno 1888 in Basel das Licht der Welt erblickt. Sein Vater war dort Lehrer und fertigte zudem als Maler für begüterte Basler Kopien von berühmten Gemälden in europäischen Galerien an, so Werke von Böcklin, Holbein, Koller, Segantini und Tizian. Für diese Arbeit konnte er schon früh den Sohn Fritz beiziehen, den besonders das Schaffen Arnold Böcklins beeindruckte. 1904 trat er in die Basler Gewerbeschule ein und liess sich in Naturstudien, dekorativem Malen, figürlichem Zeichnen sowie in Akt- und Portraitmalerei unterrichten. Sein Entschluss, Maler zu werden, war von den Eltern gebilligt worden.

Ausbildung zum Zeichenlehrer

Ins Jahr 1912 fiel ein Studienaufenthalt in Paris, wo sein Vater im Louvre und in andern Museen Bilder kopierte. Nach Militärdienst und Weiterbildung erwarb Fritz Voirol 1913 in Bern das Zeichenlehrerpatent; zu seinen Lehrern hatte Ernst Link gehört, der Schöpfer des Wandbildes in der Abdankungshalle des Friedhofs Meisenhard in Olten. Einige Jahre unterrichtete er in der Folge an der Minerva Zürich, bis er 1932 als Zeichenlehrer an die Gewerbeschule Olten gewählt wurde.

Allzu kurze Entfaltungszeit

1923 trat er dem Kunstverein Olten bei, den der damalige Stadtammann Dr. Hugo Dietschi präsidierte. Als erste Weihnachtsgabe an die Mitglieder des Kunstvereins entstand im gleichen Jahr die Lithographie „Der alte Winkel“ von Fritz Voirol. Letzterer wirkte in den Jahren darauf, gleichermassen erfolgreich und beliebt, als Lehrer und Maler. 1928 erkrankte er, konnte nach Sommerferien im Süden nochmals den Unterricht aufnehmen, doch raffte im Herbst eine hartnäckige Brustfellentzündung den erst Vierzigjährigen hinweg. Er hinterliess eine Gattin, die dem Künstler beste Weggefährtin gewesen war, und zwei Söhne, neun und fünfjährig.